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Digitale Gesundheitsanwendungen in der Diätologie in Österreich – Potenzial oder Zukunftsmusik?

  • Autorenbild: Mathias Resch
    Mathias Resch
  • 3. Okt.
  • 2 Min. Lesezeit
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Digitale Gesundheitsanwendungen („Apps auf Rezept“) gewinnen international an Bedeutung. In Österreich steckt das Thema noch in den Kinderschuhen – was bedeutet das für die Diätologie?


Warum digitale Gesundheitstools im Gespräch sind

Digitale Gesundheitsanwendungen (kurz DiGA) sind Apps oder digitale Programme, die Patient:innen bei der Therapie unterstützen. Sie können helfen, Erkrankungen zu überwachen, das Selbstmanagement zu stärken und Gesundheitskompetenz aufzubauen.

Gerade bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder Adipositas zeigen Studien positive Effekte:

  • verbesserte Blutzuckerwerte

  • Gewichtsreduktion

  • gesteigertes Wohlbefinden


Deutschland als Vorreiter – Österreich noch am Anfang

Wie läuft es in Deutschland?

In Deutschland gibt es bereits ein offizielles Zulassungssystem („DiGA-Fast-Track“). Dort können Ärzt:innen und Therapeut:innen Apps verschreiben, die dann von Krankenkassen übernommen werden.

Situation in Österreich

In Österreich ist man noch nicht so weit:

  • Es fehlt ein Zulassungsverfahren für DiGA.

  • Krankenkassen übernehmen die Kosten bisher nicht.

  • Die praktische Umsetzung befindet sich noch in der Planungsphase.


Chancen für die Diätologie

Digitale Tools können die Arbeit von Diätolog:innen sinnvoll ergänzen:

  • Orts- und zeitunabhängige Begleitung von Patient:innen

  • Niederschwelliger Zugang zu Unterstützung im Alltag

  • Therapietreue fördern durch Erinnerungen, Feedback und edukative Inhalte

  • Versorgungslücken schließen, besonders bei chronischen Erkrankungen


Rechtliche Entwicklung

Mit dem novellierten MTDG-Gesetz können Diätolog:innen in Österreich in naher Zukunft erstmals Medizinprodukte eigenverantwortlich verordnen – möglicherweise auch digitale Anwendungen.


Hürden und Herausforderungen

Damit digitale Gesundheitsanwendungen in Österreich wirklich Teil der Regelversorgung werden, braucht es:

  • Klare Qualitätsstandards und ein transparentes Zulassungssystem

  • Erstattung durch Krankenkassen, um breiten Zugang zu ermöglichen

  • Technische Interoperabilität mit Systemen wie ELGA

  • Schulung und Akzeptanz bei Fachkräften, damit DiGA sicher und kompetent eingesetzt werden können


Potenzial ja, aber noch viel zu tun

Digitale Gesundheitsanwendungen haben das Potenzial, die diätologische Versorgung zu erweitern und eventuelle in gewissen Bereichen zu verbessern. Sie können Versorgungslücken schließen, Patient:innen beim Selbstmanagement unterstützen und so zur Gesundheitskompetenz beitragen.

In Österreich steckt das Thema jedoch noch in den Kinderschuhen. Umso wichtiger ist es, die Entwicklungen kritisch und praxisnah zu begleiten – fundiert, evidenzbasiert und alltagstauglich.


✍️ Hinweis:

Dieser Beitrag basiert auf dem Fachartikel „Digitale Gesundheitsanwendungen in der Diätologie in Österreich – Potenziale, Herausforderungen und Zukunftsperspektiven“,

den ich gemeinsam mit Daniel Tiefenbrunneer und unter Betreuung von FH-Prof. Mag. Dr. rer. nat. Peter Putz verfasst habe, erschienen im Okotber 2025 im DIALOG - Magazin vom Dachverband Diätologie Austria.

 
 
 

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